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13. Tag der Infanterie
08. – 10. Juli 2009

„Die Deutsche Infanterie – aus Tradition modern“

Unter dieses Motto stellte der General der Infanterie und Kommandeur der Infanterieschule, Brigadegeneral Josef Blotz, den 13. Tag der Infanterie. Vom 08. bis 10. Juli hatten BrigGen Blotz und der Präsident des Bundes der Deutschen Infanterie e.V., GenLt a.D. Friedrich Riechmann, aktive und ehemalige Soldaten sowie Freunde der deutschen Infanterie und ausländische Gäste aus 16 Nationen eingeladen. Festredner war der Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt.

„Die Vorführungen sollen exemplarisch die Fähigkeiten unserer Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger demonstrieren, die Industrieausstellung wichtige technische Entwicklungstendenzen aufzeigen und das Einbinden unserer französischen Kameraden soll den vernetzten multinationalen Charakter unserer Infanterie deutlich machen“, erläuterte BrigGen Blotz gleich zu Beginn den Zweck der Veranstaltung.

Hohe Auszeichnung für Französischen General
Generalmajor Hervé Charpentier, seit 01.08.2007 Kommandeur der Ecole d'Application de l'Infanterie, verstehe es wie kein Zweiter, infanteristische Grundsätze zu vermitteln. Er lebe, ein Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung, seinen Männern und auch unseren Soldaten im Rahmen der binationalen Projekte das vor, was von ihnen erwartet werde. Davon habe auch die Bundeswehr in nicht unerheblichem Maß profitiert und werde auch zukünftig davon profitieren. Mit diesen Worten leitete BrigGen Blotz die Verleihung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold an den Kommandeur der französischen Partnerschule ein.

„Die Bundeswehr befindet sich nicht im Krieg“
Diese Feststellung war die Kernaussage des prominenten Festredners aus dem Verteidigungsministerium. Es gäbe aus rechtlicher Sicht keinerlei Zweifel, meinte Schmidt. Wir hätten weder Krieg im völkerrechtlichen Sinn noch im Sinne des Grundgesetzes.

Von li: Parl StS Christian Schmidt, BrigGen Josef Blotz,
GenMaj Hervé Charpentier
 


„Eins ist auch klar“, fügte der Parlamentarier an – „Diejenigen unserer Soldaten, die sich zahlreichen Kämpfern gegenüber sehen, welche sie mit Sprengfallen, Selbstmordattentätern sowie dem konzentrierten Feuer aus Handwaffen und Panzerabwehrwaffen angreifen, für die ist das in dieser Situation wie Krieg. Das kann auch im Rahmen einer Stabilisierungsoperation so sein!“ Sehr deutlich und detailliert verschaffte StS Schmidt den Zuhörern einen Einblick in die vielfältigen Problemfelder, die sich den in Afghanistan engagierten Soldaten und Organisationen entgegenstellen. Wie in einem Brennglas träfen vielfältige Probleme aufeinander. Dies seien unter anderem instabile politische Verhältnisse, schwer zu durchschauende regionale Interessen, Bildungs- und Modernisierungsrückstand, Expansion eines politischen Islams sowie Allgegenwart von Gewalt.

Der Festredner StS Schmidt

Der Staatssekretär schloss seine Festrede mit den Worten: „Die Infanterie ist auch heute, im 21. Jahrhundert, eine Truppengattung mit Vergangenheit und Tradition, aber auch mit Zukunft“.
 


BrigGen Blotz bedankt sich beim Festredner
 

StS Schmidt gratuliert General Hervé Charpentier
zu der Auszeichnung

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie setzten sich die Besucher in Richtung „Bonnland“ in Marsch, um sich dem Programm zum 13. Tag der Infanterie anzuschließen. Berichte darüber erfolgen gesondert.

 

Leistungsschau Infanterie

Mit dem Eintreffen der Gäste in Bonnland begannen die Vorführungen und Ausstellungen der beteiligten nationalen und internationalen Militär- und Industriegruppen. Mit einem Donnerknall eröffnete um 15:30 Uhr die Station „Zugangssprengung bei urbanen Operationen“ die Veranstaltung.

Die Wirkung von 50 Gramm Sprengladung auf Türen und Fenster konnte hier in mehreren Variationen von den Besuchern hautnah gesehen und gefühlt werden. Die Sprengungen waren in ein Szenario eingebunden, bei dem eine Infanteriegruppe in ein von Attentätern besetztes Haus eindringen musste.

Aufsprengen einer Eingangstür

Überlegene Höhe gewinnen
Die Gebirgsjäger der Gebirgs- und Winterkampfschule demonstrierten auf der Station „Rettung aus Gebäuden bei urbanen Operationen“ ihre Vorgehensweise. „Der Gebirgsjäger nähert sich unbemerkt an, um dann aus überlegener Höhe Zeitpunkt und Ort des Angriffs zu bestimmen“, erläuterte der Stationsleitende den Gästen. Mit viel Applaus honorierten die Zuschauer anschließend die Vorführung. Die Kämpfer waren dabei über das Dach eines Mehrfamilienhauses in das Gebäude eingedrungen um anschließend einen „Verletzten“ mittels Trage und Schleusseil zu bergen. Beim Abtransport der Trage kam dann noch ein Maultier zum Einsatz.

 

Vom „freien Fall“ in den Nahkampf
Verstärkt durch Fallschirmjäger der 350. RAP aus Frankreich schwebten etliche Freifaller der Luftlande-/ Lufttransportschule dem Boden entgegen. Gleichzeitig führten ihre Kameraden den zahlreichen Zuschauern einige Übungen aus dem Bereich „waffenlose Selbstverteidigung“ vor. An anderer Stelle wurden Fallschirme gepackt oder Fahrzeuge und Gerät in einen Transporthubschrauber CH 53 verladen.

Das neue Schießkonzept
Reges Interesse, vor allem bei den anwesenden Fachjournalisten, fand die Vorführung des Bereichs Weitentwicklung Infanterie. Im scharfen Schuss demonstrierte eine Ausbildungsgruppe Änderungen im Umgang mit dem Gewehr G 36.
Die Notwendigkeit dieser Neuerungen hatte sich durch Veränderungen an Ausrüstung der Soldaten sowie Erkenntnissen aus den aktuellen Einsätzen (besonders Operationen im urbanen Umfeld) ergeben.

Dingo, Mungo und Co
Auf dem Vorplatz von „Schloss Greifenstein“ hatten zahlreiche Aussteller ihr Gerät aufgebaut. Vom „Allschutz Transport Fahrzeug (ATF) Dingo“ über den „Mowag Eagle 4“ bis hin zum Transportpanzer (TPz) „Fuchs“, vom Kampfmesser bis zur neuesten Weiterentwicklung im Bereich Optronik war alles zu sehen.
Darüber hinaus lockte auch die Reservistenkameradschaft Modellbau e.V. mit ihren Modellen viele Besucher an.

Alte und neue Kameraden
Musikalisch umrahmt von den Klängen des französischen Musikcorps „Musique de la Région Terre Nord Est“ aus Metz, ging dieser ereignisreiche Tag dann im Schlosshof von Greifenstein in den Kameradschaftsabend über. Hier wurden alte Kameradschaften erneuert und neue hinzu gewonnen. Auch die internationalen Gäste aus 16 Nationen wurden darin einbezogen und es kam zu vielen interessanten Gesprächen über Sprach- und Dienstgradbarrieren hinweg.
 


Die Kämpfer der Gebirgsjäger auf dem Weg nach oben

 


Zeitpunkt und Stelle selbst bestimmen

 

Vorführung der Fallschirmjäger Die Freifaller landen sicher im Zielgebiet

Abtransport eines Verletzten mit Hilfe eines Tragtiers Die französischen Musiker umrahmen die Veranstaltung
Kranzniederlegung und Abschlussappell
Freitagmorgen, 10. Juli, der Dritte und Letzte des 13. Tages der Infanterie. Traditionell wird er begonnen mit einer Kranzniederlegung am „Infanteriestein“ und anschließendem „Feldgottesdienst“.
Ebenso traditionell endet die Veranstaltung mit dem Abschlussappell sowie der Siegerehrung aus dem Schießwettbewerb. Auch an diesem Morgen meinte es das Wetter gut mit den Veranstaltern. Alle Programmpunkte konnten bei zwar bedecktem, aber trockenem Himmel wie geplant im Freien durchgeführt werden.

Kranzniederlegung

Pünktlich um 07:30 Uhr gedachten Brigadegeneral Blotz, deutsche, französische, englische, finnische und schwedische Abordnungen den Opfern beider Weltkriege. Sie legten Kränze am Infanteriestein der Saaleck Kaserne nieder. Begleitet wurde der feierliche Akt vom französischen Musikcorps „Musique de la Région Terre Nord Est“ aus Metz. Der Präsident des Bundes der Deutschen Infanterie e.V., Generalleutnant a. D. Friedrich Riechmann, hielt die Gedenkrede.

Kranzniederlegung am Infanteriestein
 

Hauptversammlung des Bundes der Deutschen Infanterie e.V.
Der Tag der Infanterie und der darin enthaltene Schießwettbewerb wird zum großen Teil, unterstützt durch die Infanterieschule, vom Bund der Deutschen Infanterie e.V. veranstaltet. Er bildet gleichzeitig den Rahmen für die jährliche Hauptversammlung aller Mitglieder. In diesem Jahr wurde der seit 2005 amtierende Präsident, Generalleutnant a. D. Friedrich Riechmann, von Generalleutnant Rainer Glatz abgelöst. Durch den neuen Präsidenten, aber auch durch BrigGen Blotz, wurden die besonderen Verdienste Riechmanns um die Truppengattung sowie die Förderung der Freundschaften zu ausländischen Partnern in ihren Ansprachen deutlich herausgestellt.

Siegerehrung
Beim Abschlussappell wurden die besten Pistolen- und Gewehr- Einzelschützen sowie die besten nationalen, internationalen, aktiven und nicht aktiven Mannschaften ausgezeichnet. Insgesamt nahmen rund 100 Mannschaften am Schießwettkampf des Vortages teil.
Im Einzelschießen P8 gewann der Obergefreite Bernd Weidler, Platz zwei belegte Hauptfeldwebel Robert Hau und den dritten Platz belegte Hauptfeldwebel Heiko Hain. Die Einzelwertung G36 gewann Stabsfeldwebel Mathias Kupczyk, Platz zwei belegte Lieutenant Colonel Robert Stetson und Platz drei ging an Stabsfeldwebel Andreas Neidhart.


Der neue Präsident, Generalleutnant Rainer Glatz,
im Hintergrund GenLt a.D. Friedrich Riechmann 


Die Mannschaftswertungen erfolgten in fünf verschiedenen Kategorien:
 
  1. Nationale Mannschaften
  Platz 1  Bereich Weiterentwicklung Infanterie  
  Platz 2  6. Kompanie, Jägerregiment 1  
  Platz 3  Reservistenkameradschaft Farchant  
 
  2. Internationale Mannschaften
  Platz 1  Schwedische Leibgarde  Team 2
  Platz 2  Amerikanische 172. Infanterie Brigade  Team 1
  Platz 3  Schwedische Leibgarde  Team 1
 
  3. Aktive Verbände
   Platz 1  Bereich Weiterentwicklung Infanterie  
  Platz 2  6. Kompanie Jägerregiment 1  
  Platz 3  Luftlande/Lufttransportschule  Team 1
 
  4. Nicht aktive Verbände
   Platz 1  Heimatschutzbataillon 761 RAG  Team 2
  Platz 2  Heimatschutzbataillon 863  
  Platz 3  Heimatschutzbataillon 761 RAG  Team 1
 
  5. Reservistenverbände
   Platz 1  Reservistenkameradschaft Farchant  
  Platz 2  Truppenkameradschaft Machtilshausen  Team 1 (Sieger 2008)
  Platz 3  Bund der deutschen Infanterie  Gruppe Berlin
       

Amerikanische Soldaten beim Schießen mit Gewehr G 36 Die französische Mannschaft

Trefferaufnahme am Pistolenstand

Schießen mit Pistole P 8

Schießen mit Gewehr G 36 Sieger nationale und aktive Verbände
Bereich Weiterentwicklung Infanterie

Siegerehrung der Reservistenkonkurrenz
(Platz 1 Reservistenkameradschaft Farchant,
Platz 2 Truppenkameradschaft Machtilshausen, Team 1 (Sieger 2008),
Platz 3 Bund der deutschen Infanterie, Gruppe Berlin)

Die Konkurrenz der internationalen Teilnehmer
(Schwedische Leibgarde 2,
172. Infanterie Brigade,
Schwedische Leibgarde 1)

Musikalisch begleitet wurde der Appell mit Siegerehrung durch das Heeresmusikkorps 12.


... und darum ging`s ...

Bericht:

Jürgen Wöllner
Oberstabsfeldwebel

 

Bilder:

Thomas Maurer,
Ralf Schubert

 

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webmaster: hjäckle                                                     Bearbeitungsstand: 18. September 2010

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